Kundenbindung in der Automobilindustrie von morgen - Digitales Marketing bei Ford

22.03.2018 // Ford Jungmann // Wuppertal

Enten, Hühner und ein Mustang

Erst einmal gab es etwas auf die Ohren beim Treffen des Marketing-Clubs Bergisch Land am Abend des 22. März bei der Werner Jungmann GmbH & Co. KG. Denn Geschäftsführer Marcus Jungmann ließ es sich nicht nehmen, den rund 50 Teilnehmern vorzuführen, wie es sich anhört, wenn man die Fünf-Liter-Maschine eines Ford Mustang GT zum Leben erweckt.

Seit 1928 gibt es das Autohaus in Wuppertal-Heckinghausen, das heute einer der exklusiven FordStores mit 130 Mitarbeitern ist. Allein im letzten Jahr, so Jungmann, wurde rund eine Million Euro in den Standort investiert. Angesichts der Dieselkrise aber stünden die Autohändler vor großen Herausforderungen. Zu diesen gehört auch die rasant fortschreitende Digitalisierung.

Fabian Kehrenberg, der den Abend moderierte, dankte Marcus Jungmann und dessen Team für die Gastfreundschaft. Dem Vortrag zum Thema Digitales Marketing bei Ford stellte er ein Zitat des Gründers Henry Ford voran: „Enten legen ihre Eier in Stille. Hühner gackern dabei wie verrückt. Was ist die Folge? Alle Welt isst Hühnereier.“

Wie man bei Ford gackert und seine Eier an den Kunden bringt, darüber sprach Olaf Hansen. Der Diplom-Kaufmann ist in Wuppertal aufgewachsen und hat seine Lehre als Industrie-Kaufmann noch beim Telekommunikationsunternehmen Quante gemacht. Seit 1999 ist er bei den Kölner Ford-Werken und seit 2016 Leiter der Abteilung Marketing Kommunikation.

Die ständige digitale Erreichbarkeit der potentiellen Kunden stelle die Automobilindustrie und ihre Partner vor die große Herausforderung, diese in die reale Welt ihrer Autohäuser zu führen, so Hansen. Dazu müsse man sämtliche Kontaktpunkte nutzen. Erst einmal muss das Interesse des Kunden überhaupt erkannt werden, denn: „Wer im Netz sucht, ist schon weit im Kaufwunsch.“ Also bedient man sich des Re-Targeting auf der Basis von Cookies. Dabei helfen die Top-Platzierungen der Helfer beispielsweise bei Google und die Nutzung von Google My Business. Aber auch die Autozeitschriften, als Print wie auch online, sowie Auto-Blogs spielten weiterhin eine wichtige Rolle. Natürlich ist Ford auch in den Sozialen Medien unterwegs – mit großem Erfolg: Der Spot mit einem Mustang als Taxi wurde Millionen Mal angeklickt und als bestes Auto-Video 2017 ausgezeichnet. Auch der Influencer Jean Pierre Kraemer, den meisten bekannt aus der Doku-Soap „Die PS-Profis“, macht als JP Performance auf seinem YouTube-Kanal mit Hunderttausenden Abonnenten fleißig Werbung auch für die Kölner.

Probefahrt als Vorteil gegenüber dem Online-Handel

Auch die eigene Internetseite, mit flexiblem Design für PC, Tablet oder Smartphone, wird von rund 24 Millionen Besuchern pro Jahr aufgerufen – von denen ein Viertel ihren Wunschwagen konfiguriert. Ihr Ergebnis können die Nutzer dann an einen Händler senden. Das entscheidende Erlebnis aber sei die Probefahrt. Sie ist die wichtigste Informationsquelle, sorgt für eine positive Markensicht und ist natürlich auch ein wichtiger Frequenztreiber. Dabei spielt vor allem auch die Beratungsleistung in den Autohäusern eine große Rolle.

„Das Auto ist ein Produkt mit Internetzugang“, sagt Hansen. Die Fahrzeugdaten seien ein Mehrwert für die Kunden und werden für verschiedenste Mobildienstleistungen genutzt, beispielsweise für die App FordPass. Sie ist Plattform für Kontakt zu Händler und Bank, übermittelt Nachrichten und Termine, zeigt Parkplätze oder Tankstellen an und ist für Car- oder Bike-Sharing nutzbar.

Doch, so gibt Hansen zu, sei der Umgang mit den Daten, auch angesichts der im Mai in Kraft tretenden EU-Datenschutzgrundverordnung, rechtlich sehr komplex. „Die Welt verändert sich, und das Marketing verändert sich mit ihr“, schloss Hansen seinen spannenden Vortrag unter großem Applaus des Auditoriums. Und nach einer ausgedehnten Fragerunde und der Überreichung einer Knipex Cobra als Anerkennung durch Fabian Kehrenberg an Olaf Hansen strebten die einen zum Ford-Boliden, um zumindest einmal in einem Mustang gesessen zu haben. Die anderen aber zog es nach draußen, wo es am vom Autohaus Jungmann eigens gecharterten Imbisswagen zünftige Pommes frites mit Currywurst gab.

 

Inhalt

Ein Weltkonzern wie Ford muss sich heutzutage den Herausforderungen der Digitalisierung und den veränderten Kundengewohnheiten im Bereich Marketing stellen. Nahezu jeder ist zu jeder Zeit und an fast jedem Ort erreichbar. Im Gegensatz zu früher ermöglicht dies viel mehr Kontaktpunkte mit dem Kunden im Kaufprozess und der Kundenbindung. Die Herausforderung hierbei ist für Unternehmen an diesen zumeist digitalen Kontaktpunkten präsent zu sein und den Kunden für sich zu gewinnen. Anhand konkreter Beispiele wird aufgezeigt, wie Ford dies in Deutschland macht und gemeinsam mit seinen Handelspartnern vor Ort diese Chancen nutzt.

Referent(en)

Dipl.- Kfm. Olaf Hansen

Dipl.- Kfm. Olaf Hansen ist seit 1999 für Ford tätig. Nach einem Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Marketing an der WHU Otto Beisheim School of Management in Vallendar bei Koblenz startete er als Produktspezialist SUV in der deutschen Ford Organisation. Im Jahr 2002 wechselte der Diplom-Kaufmann in den Außendienst, bevor er 2004 in Dunton/England im europäischen Produktmarketing unter anderem den Ford Fiesta verantwortete. Zurück in Deutschland leitete Hansen seit 2006 die deutsche Werbeabteilung. 2009 folgten Stationen in der deutschen und europäischen Ford Service Customer Division. Olaf Hansen wurde 1971 in Würselen geboren und lebt mit seiner Familie in Burscheid.